Vorstellung meiner eigenen Werke.

"Wenn ich eine Geschichte schreibe, ist es so, wie wenn ich ein Buch lese. Ich weiß nie, was im nächsten Moment passiert."

(-Myself)


1) Irgendwo zwischen Anorexie und Liebe

Während ihrem 3. Klinikaufenthalt lernt Lou Ben kennen, der für sie da ist, sie hält und ihr hilft zu essen. Lou leidet schon sehr lange an Magersucht. Ben hilft ihr, dass sie isst und zunimmt. Jedoch stellt sie sich immer hinter andere Menschen. In der Klinik kämpft sie nicht nur um ihr Überleben, sondern auch um jenes, der anderen Klinikbewohner.

Leseprobe:

Ben? Ja, das war Bens Stimme hinter mir. Ich drehte mich um. Er stand direkt hinter mir, doch er schenkte mir nicht weiter Aufmerksamkeit, sondern schaute nur über die Dächer der Stadt. Letztendlich verharrte sein Blick im Mond.
Ich schaute nun ebenfalls in den Mond. Die Stille genoss ich regelrecht.
Ben setzte sich neben mich auf die Treppenstufe.
"Es ist so wunderschön hier oben. Vorallem nachts."
Ich schaute ihn kurz an, doch sein Blick war immer noch auf den Mond gerichtet. Deswegen schwieg ich.
"Immer wenn ich nachts hier oben bin, habe ich das Gefühl, dass es in unserem Universum noch so viel mehr gibt. Etwas größeres. Etwas mächtigeres. Etwas schöneres." ,fuhr er fort.
Ich lauschte seinen Worten, die die Situation einfach nur perfektionierten. Wie eine sanfte Melodie, leise im Wind. Ben musste gemerkt haben, dass ich fror. Er zog seinen Pullover aus und gab ihn mir. Wortlos zog ich ihn an. Wartete darauf, dass er weitersprach. Ich nahm die Zigarette zwischen meine Lippen und sog langsam die warme Luft ein.
"Nachts mag alles so friedlich scheinen. Die Menschen schlafen. Sie ruhen sich aus. Und am nächsten Tag..."
Ben lachte verächtlich und schaute weiterhin in den hell leuchtenden Mond.
"Und am nächtsten Tag setzen sie ihre Taten fort. Schrittweise zerstören sie Mutter Erde. Machen alles kaputt was man uns geschenkt hat. Und wenn man nachts im Stillen einfach nur ins Universum blickt, die Sterne sieht, kommt man einfach zu dem Glauben, dass es etwas geben muss, was wir nie sehen werden. Eine vollkommene Welt. Unzerstörte Natur. Eine Welt ohne Kummer und Sorgen. Eine Welt ohne jegliche Krankheit oder Armut. Eine Welt, wie wir sie haben könnten, wenn wir sie pflegen würden. Wenn wir uns darum kümmern würden. Nachhaltigkeit. "
Ein wütender Unterton legte sich bei den letzten Worten. Doch dann sprach er mit sanfter Stimme weiter. Ich wusste nicht mal, warum er mir das alles erzählte. Aber in diesem Moment machten seine Worte einfach alles perfekt. Diese kleine Welt die exitierte. Der Mond, der die Sradt beleuchtete. Ben. Und ich.
"Doch die Mutter Natur ist stark. Sie möchte sich immer wieder das zurück holen was sie einst war. Doch in Sekunden zerstören die Menschen wieder alles."
Ben schwieg kurz.
"Mit riesigen Maschinen fahren sie durch Wälder, machen alles nieder. Die Sträucher, Blumen, Pflanzen, Bäume aber auch Tiere. Wir zerstören selbst wertvolle Lebewesen. Doch nach und nach bedeckt eine dünne Moosschicht diese Fehler der Menschen. Das Zerstörte. Blumen beginnen zu wachsen. Pilze fressen die Überbleibsel. Und bald strahlt die Sonne morgens wieder einen Blumenteppich. In das weiche, schöne Moos."
Bei seinen Worten sank ich in eine Melancholie. Ich lies Ben einfach reden. Blickte in die Nacht. Rauchte.
"Die Natur kämpft, Lou."
Er blickte mir an diesem Abend zum ersten Mal in mein Gesicht.
"Sie kämpft um das was sie mal war. Und das musst du auch tun. Du musst darum kämpfen, dass du zunimmst und an Leben gewinnst. Du bist schrecklich dünn. Man hat Angst, dass man dich zerbricht, wenn man dich berührt. Die Menschen mögen dich vielleicht kaputt machen, aber du musst kämpfen, genauso wie Mutter Natur. Irgendwann wird sie siegen, da bin ich mir sicher. Irgendwann werden die Menschen nicht mehr existieren. Und dann kann sich die Natur wieder voll und ganz ausbreiten. Ihre Schönheit in voller Pracht zeigen. Und du wirst genauso siegen, Lou. Du darfst  nicht aufgeben. Kämpf dich zurück ins Leben. Bitte."
Ich schaute zu Ben. Er blickte in die Leere, dann senkte er seinen Blick und biss sich auf seine Lippe. Die Worte machten nun Sinn und ich war froh, dass ich Bens Pulli anhatte.
Ich versuchte nur noch, gegen meine Tränen anzukämpfen. Seine Worte machten die Situation perfekter als perfekt. Am liebsten würde ich die Zeit anhalten. Für immer so da sitzen. Ihm zuzuhören.
 
(Ausschnitt aus Kapitel 4)

6 Kommentare:

  1. Antworten
    1. Hast du die Story rausgenommen? :( Wollte eben weiterlesen, aber konnte sie nicht finden

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    2. Nein, tut mir wahnsinnig Leid, aber mein komplettes Wattpad Konto wurde gelöscht. Ich werde aber gleich den Fehler beheben und den richtigen, aktuellen Link einfügen. Würde mich wieder über Votes und Reads freuen, da diese nun alle weg sind.

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  2. Bestes Buch der ganzen Welt.♥ Du weißt, wie sehr ich es liebe! (:

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